27 Juni 2006

Bruno der Bär - oder "Den Menschen vor der Umwelt schützen"

Habe ja lange nix von mir hören lassen - na ja, in Zeiten der Fusball-WM kommt man eben nicht dazu.

Was allerdings mein Gemüt sehr bewegt ist die Geschichte unseres JJ1 - kurz Bruno. Da schleicht sich seit 170 Jahren mal wieder ein Bär auf das deutschte Territorium (übrigens ganz im Sinne des Schengener-Abkommen) und die deutschen Behörden reagieren, in dem sie die arme Sau einfach abknallen lassen. Irgendwo habe ich gelesen, man müsse ja den Menschen vor der Umwelt schützen.

Ja, wie pervers ist das denn? Umweltschutz mal andersrum, oder was? Lasst uns doch noch die mühsam angesiedelten Luchse erschießen. Denn die sind mindestens so gefährlich wie der Bär.

Der Bär würde gefährlich nah an die Siedlungen kommen und hätte keine Scheu mehr vorm Menschen. Hört sich fast an, als wollte er spielen... Nein, im Ernst: Zeugen haben berichtet, dass er sogar vor Kühen geflohen ist. Und den finnischen Bärenjägern ist er - leider - auch nicht zu nahe gekommen.

Nun frage ich mich: Der Abschussbefehl wurde irgendwann abends erteilt und nachts um kurz vor fünf war er dann schon hin. War wohl nicht allzu schwer den Bären zu stellen. Wieso konnten die mit den Betäubungsgewehren das nicht?

Ich möchte dem besagten Jäger ja nichts unterstellen. Aber wenn wir mal ehrlich sind, dann ist es doch für einen Jäger die höchste Ehre irgend ein Tier zu erlegen, was er sonst nie - in Deutschland - vor die Büchse bekommt. Eine zweifelhafte Ehre!

Quo vadis Deutschland? Zum WM-Titel? Vielleicht. Aber solange unschuldige Bären abgeschossen werden und Bundeshaushalte verabschiedet werden, die gegen unser Grundgesetz verstoßen, mache ich mir große Sorgen.

In Gedenken an Bruno
Euer Jan

2 Kommentare:

Werner Habel hat gesagt…

Hhmm... zugegeben, dass war auch meine erste, rein instinktive Reaktion und emotional bin ich von diesem Standpunkt auch noch nicht runter.

Aaaber, der Standpunkt der bayrischen Umweltbehörde ist rational ebenso nachvollziehbar.

Demnach war Bruno insofern verhaltensgestört, als dass er nicht für sein Fressen, sondern just for fun getötet hat. Das Knuddeltier als Killermaschine? Das kann man jetzt weder beweisen, noch wiederlegen. Grundsätzlich finde ich es aber gefährlich, das Verhältnis des Menschen zu Wildtieren zu emotionalisieren bzw. zu "vermenscheln".

Wenn dann auch noch bekannt wird, dass die verantwortlichen Jäger anonym und unter Polizeischutz gehalten werden müssen, weil gegen sie konkrete Morddrohungen ausgesprochen werden, dann ist der Wahnsinn der Gewalt des Menschen gegen Tiere endgültig spiegelbildlich durch den Wahnsinn der Gewalt des Menschen an Menschen aufgehoben.

Markus Immerheiser hat gesagt…

Tja, das Schockthema der letzten Tage... Wobei mir sich auch die Frage stellte, warum man ihn in so kurzer zeit hat finden können und ihn erschießen konnte. Aber als es um die Rettung ging es keiner geschafft hat den Teddy zu finden!

*hoppla*werhathierdiedummheitliegenlassen*

Aber mal was in eigener sache... Jan die hast die zweite Page von mir nicht richtig verlinkt ;-) Bitte Fixen, also Bugfixen :-)